Neue Mittelschule Gramastetten

OÖ. Mittelschule

  "OÖ Schule Innovativ"

  Gramastetten

Schulversuch gem. SchOG § 7a im Schulmodell OÖ.

in Kooperation mit Bundesoberstufenrealgymnasium Bad Leonfelden

Grundlegende Zielsetzungen

Die OÖ. Mittelschule – "OÖ Schule Innovativ"  Gramastetten bietet im Sinne der Chancengleichheit für alle SchülerInnen nach der 4. Klasse Volksschule ein umfassendes Bildungsangebot. Im Folgenden seien einige Vorteile genannt:

        Schule im Ort:

Bedingt durch den Wegfall langer Schulwege (die Schule befindet sich in der Nähe ihres Wohnortes) gewinnen die SchülerInnen mehr Lebensqualität. Es bleibt ihnen dadurch mehr Freizeit - und das Umfeld in Gramastetten bietet vielfältige Möglichkeiten, diese sinnvoll zu gestalten. Bestehende Freundschaften aus dem Privat- und Freizeitbereich können gepflegt werden, neue in der gemeinsamen Schule entstehen. Viele Gefahren durch negative urbane Einflüsse werden demnach nicht schlagend.

•        Schule für alle SchülerInnen:

Alle sozialen Schichten und Bildungsniveaus - die gesamte Bevölkerungsstruktur des Marktes Gramastetten und seines gesamten Einzugsgebietes betreffend - sind durch die SchülerInnen in der OÖ. Mittelschule – "OÖ Schule Innovativ"  Gramastetten vertreten – dadurch kommt es in der Bevölkerung zu einer stärkeren Identifikation mit der örtlichen Schule. Da die Schulgröße überschaubar bleibt, können wir auch unser familiäres Schulklima (Schule zum Wohlfühlen!) erhalten.

        Stressfreier Übertritt aus der Volksschule:

Für den Übertritt ist der positive Abschluss der 4. Klasse Volksschule einzige Voraussetzung, andere Selektionskriterien sind nicht vorgesehen. Die Vergabe der AHS-Reife seitens der Volksschule wird dadurch irrelevant. Alle SchülerInnen der Mittelschule werden zu Beginn nach dem undifferenzierten Lehrplan der Sekundarstufe I auf AHS-Niveau unterrichtet.

        Intensive Begleitung aller SchülerInnen:

Kleinere Lehrerteams ermöglichen ein Maximum an Individualisierung und Differenzierung. Das Eingehen auf die Person des Schülers bietet ein optimales Lernumfeld, sodass eine intensive persönliche Betreuung durch die gesamte Schulzeit gewährleistet ist.

        Harmonisierung des Übertritts in die Sekundarstufe II:

Individuelle Beratung bezüglich Schullaufbahn- bzw. Berufswahl, die Zusammenarbeit mit den LehrerInnen der höheren Schule sowie spezielle Angebote im Wahlpflichtfächerkanon erleichtern die Entscheidung an der Schnittstelle zur Sekundarstufe II.

        Umfassende Berechtigungen:

Nach positivem Abschluss der vierten Klasse (8. Schulstufe) der OÖ. Mittelschule – "OÖ Schule Innovativ"  Gramastetten erhalten alle Schüler/innen, die in sämtlichen Unterrichtsgegenständen den Anforderungen des Lehrplans des Realgymnasiums mit einer positiven Beurteilung entsprechen, ein Abschlusszeugnis und damit die Berechtigung zum Besuch einer realgymnasialen Oberstufe sowie einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule.

Es besteht demnach keinerlei Benachteiligung der AbsolventInnen der OÖ. Mittelschule – "OÖ Schule Innovativ"  Gramastetten in ihren Bildungschancen gegenüber SchülerInnen, die eine gymnasiale Unterstufe besuchten.

Pädagogisches Konzept

Das pädagogische Konzept der HS Gramastetten orientiert sich vor allem am Unterricht in heterogenen Stammklassen und der dadurch notwendigen Individualisierung und Differenzierung. Auch pädagogische Innovationen, die zum Teil schon im Unterricht verankert sind, halten verstärkt Einzug ins Unterrichtsgeschehen. Besonderes Augenmerk legen wir aber auch auf den Ordnungsrahmen und die soziale Kompetenz der Schüler.

        Individualisierung und Differenzierung / Methodenvielfalt:

Durch den gemeinsamen Unterricht in heterogenen Stammklassen setzen wir uns den Schwerpunkt, die Schüler zu fordern, zu fördern und zu stützen.  Wir behalten die Zugehörigkeit der Schüler zu ihren Stammklassen bei, um sie in ihrem sozialen Umfeld zu belassen und damit ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Die soziale Kompetenz und die Teamfähigkeit der Schüler werden gefördert durch die Hilfsbereitschaft und den Respekt, den sie einander entgegenbringen, weil sie spüren, dass sie für andere "wertvoll" sind und dass jeder auf seinem Gebiet Fähigkeiten zeigen kann.

Bedingt durch den Umstand, dass sie in heterogenen Gruppen geführt werden und dadurch anderen ihre Talente zeigen können, lernen sie andererseits, Niederlagen wegzustecken und damit gewaltfrei umzugehen. Dies ergibt ein deutlich geringeres Aggressionspotential unter den Schülern, weil diese emotional gestärkt aus dem Unterricht gehen und somit keine Notwendigkeit sehen, verbal oder physisch zu entgleisen.

Das Unterrichtsfach „Soziales Lernen“ in der 5. Schulstufe unterstützt in vielfacher Weise unsere Bemühungen in dieser Hinsicht.

Der schon vorhandene Methodenfundus wird erweitert durch das Einfließen von Unterrichtstechniken des Eigenverantwortlichen Arbeitens (EVA).Wir sind weiters die Schule mit dem PLUS! In unserer Schule wollen wir nicht nur den Intellekt unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich fördern, sondern auch ihre persönliche und soziale Entwicklung positiv unterstützen. Das österreichische Präventionsprogramm plus für die 5.- 8.Schulstufe liefert dazu den roten Faden.

Wie auch im Förderkonzept beschrieben achten wir verstärkt auf Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und bieten Legasthenikern bestmögliche Betreuung.

Auf der 5. und 6. Schulstufe können unsere Schüler durch Wahlpflichtfächer in ihre Interessens- und Begabungsschwerpunkte eintauchen.

        Vernetztes Lernen (Lernplattformen, Internet, eLearning, ...):

Selbstverständlich haben viele unserer Lehrer den Europäischen Computerführerschein abgelegt bzw. Fortbildungskurse bezüglich der Handhabung moderner Medien besucht, um unsere SchülerInnen bestmöglich für ihr Berufsleben zu rüsten. Auch der interne Workflow an der HS Gramastetten wird weitestmöglich über ein schulinternes EDV-Netzwerk abgewickelt. Der Einsatz von eLearning im täglichen Unterricht sei im Folgenden aufgelistet (und wird ständig erweitert): EDV-Einsatz in Biologie, Geschichte und Physik, D-Übungen am PC, Sbx, Netzwerk-CD, E: Sbx-Übungen, Cyber-Homework, Lehrerplattform, Umgang mit PC - Grundlagen für alle Schüler bereits in der 1. Klasse, Moodle-Plattform der E-Lehrer,  Referate mit Powerpoint-Präsentationen.

        Methodenvielfalt:

Der gesamte Lehrkörper hat die Fortbildungsveranstaltungen der ersten beiden  EVA-Module bereits in den Schuljahren 2009/10 und 2010/11 absolviert und besucht selbstverständlich auch 2011/12 zu 100 % die entsprechenden EVA-Kurse. Grundsätzliche Arbeits- und Umgangsformen werden seit dem Schuljahr 2010/11 zu Schulbeginn und in der Woche vor den Semesterferien in Methodentrainingstagen mit allen Klassen eingeübt.

Weiters bilden sich viele unserer Lehrer schwerpunktmäßig zusätzlich fort wie zum Beispiel Martina Bötscher (NLP), Maria Anna Fischer (Gestaltpädagogik), Margarete Glaser (Mal- und Gestaltungstherapie), Ulrike Matscheko (Fotografie), Silvia Pichler (Chirophonetik), Elfriede Grünberger und Maria Hierschläger (Spanisch), ... Interessant und symptomatisch für unsere Schule ist auch die Kumulation von 4 Bezirks-Arge-LeiterInnen im Lehrkörper!

        Bildung von konzentrierten LehrerInnenteams:

Die sorgfältige und wohl überlegte Zusammenstellung  von sogenannten „Jahrgangsteams“  ist vorgesehen. Dies  erleichtert die Kooperation und macht fächerübergreifenden Unterricht möglich.

         Projektorientierter Unterricht – auch fächer-, schulstufen- oder schulübergreifend:

Zeitlich begrenzte Projektarbeiten zu einem gemeinsamen Thema verbinden die unterschiedlichsten Fächer in engster Weise. Kombinationen wie z. B. Deutsch– Musik (Balladen, …), Biologie und soziales Lernen (clever & cool) und das schulübergreifende Projekt „Aktion Di@log“ sind mittlerweile zur Tradition geworden. Großen ministeriellen Anklang fand unser Projekt über die NS- Zeit in Kooperation mit der HS Bad Leonfelden.

Projektorientierter Unterricht wird selbstverständlich in der OÖ. Mittelschule – "OÖ Schule Innovativ"  Gramastetten weiterhin gepflegt bzw. forciert.

        Neustrukturierung der schulischen Lernzeiten:

Während der EVA- und der Projektarbeiten lösen wir die traditionelle Stunden- und Pausenordnung auf, um ein kontinuierliches bzw. situationsangepasstes Arbeiten zu ermöglichen.

        Soziales Lernen:

Soziales Lernen wird an  unserer Schule als eigenes Fach in der 5. Schulstufe unterrichtet und zieht sich als Unterrichts- und Umgangsprinzip durch das gesamte Schulleben. Vergessen wird in diesem Zusammenhang auch nicht auf unsere Bewohner im Seniorenheim, für die die Begegnung mit unseren jungen Menschen jedes Mal ein Highlight darstellt (dokumentiert als Projekt im Jahresthema „Menschenbilder - Menschenbildung“ des LSR O.Ö. unter http://menschenbildung.eduhi.at/projekte.htm).

Angebot an Wahlmöglichkeiten – besonders unter dem Aspekt der Begabtenförderung

        Zusatzangebote und Wahlmöglichkeiten:

Um Talente aus verschiedenartigen Bereichen zu fördern, können die SchülerInnen aus den vier Wahlpflichtgegenständen „Computer Aktiv“, „Fit durch Bewegung“, „Kreatives Gestalten“, „Sprache Aktiv“ einen Bereich wählen – im Gegenzug wird entweder BE oder ME um eine Stunde, je nach Wahl, reduziert. Auch die Freigegenstände, „Informatik“ (über 170 im Schuljahr 2010/11 abgelegte ECDL-Prüfungen als Nicht-Informatik Schule), „Fotografie“,  „Erste Hilfe“ (Bundessieger 2010 und jährliche Teilnahme an Bezirks-, Landes- und Bundesbewerb) und „Fußball“ verfolgen diesen Zweck. Zusätzlich pflegen wir ständige Zusammenarbeit mit der Stiftung Talente.

        Aufbau von Förder- und Fordersystemen:

Fördern im Unterricht

  • Verwenden von interaktiven Trainingsprogrammen
  • Gemeinsames Aufbereiten des Unterrichtsstoffes (Partner-, Teamarbeit, wobei die schwächeren Schüler durch bessere unterstützt werden)  →  Tutorensystem
  • Gezielter Einsatz von Übungsmaterialien
  • Oftmaliges Wiederholen und Üben des Stoffes
  • Freiwillige Übungsangebote, auch für leistungsstärkere Schüler
  • Zusammenarbeit mit diversen Institutionen: SPZ, logopädische Einrichtungen,....
  • Training von Sprechtechniken des sicheren Auftretens und des freien Sprechens
  • Gezielter Einsatz audiovisueller Mittel
  • Gezieltes Einsetzen von Lob als Motivationsanreiz
  • Lernstoff vereinfachen bzw. reduzieren für lernschwache Kinder
  • Selbstständige Kontrolle zusätzlicher Förderbeispiele
  • Anregungen zum Arbeiten mit altersgemäßen Info-Quellen (z. B. Fachzeitschriften)
  • Möglichkeiten zum selbsttätigen Wissenserwerb (Bibliothek, Computerraum....) →  lustvolles Lernen und Üben
  • Fächerübergreifende Zusammenarbeit
  • Offenes Lernen, Stationsbetrieb, Planarbeit,...
  • Differenzierter Unterricht (zusätzliches Angebot für speziell begabte Schüler)

Fördern im Förderunterricht

  • Eingehen auf besondere Lerntypen der Schüler – Lerntipps! Lernen lernen!  
  • Erreichen einer Äquivalenz des Wissensstandes der Volksschüler nach dem Übertritt in die HS.
  • Maßnahmen zum richtigen Umgang mit Prüfungs- und Stresssituationen, konzentrationsfördernde Übungen
  • Berücksichtigung von Lerndefiziten nach Krankheit oder bei Schulwechsel
  • Verwendung von zusätzlichen Lernprogrammen zur Unterstützung bei Aufstufungen
  • Gemeinsames Lernen für Schüler mit wenig familiärer Unterstützung

Interessens- und Begabungsförderung

  • Computerunterstütztes Lernen: Zugänge zu erweitertem Lernstoff
  • Förderung zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit durch gezielte Übungen (Kinesiologie und Braingym.)
  • Einzelberatung und Entscheidungshilfen bei der Wahl der weiterführenden Schule. Spezielles Aufgabentraining an der Schnittstelle: Pflichtschule – AHS/BHS
  • Musische Förderung durch spezielle Projekte und Wahlpflichtfächer
  • Förderung sportlicher Aktivitäten und gezieltes Bewegungstraining durch Teilnahme an Wettbewerben
  • Besondere Begabtenförderung in einer lebenden Fremdsprache durch teilweisen Einsatz von Englisch als Unterrichtssprache

Soziale Förderung

  • Gezielter Einbau von „Sozialem Lernen“ in den Unterricht (Konfliktlösung, eigenverantwortliches Arbeiten, Stärken entdecken und fördern)
  • Gemeinschaftserlebnisse schaffen: Theater, Projekte und Projektwochen
  • Angenehmes Arbeits- und Lernklima schaffen

Förderung in Verbindung mit Schulpartnerschaft

  • Zusammenarbeit mit Schulpsychologie, Klassen- und Schulforum, Elternverein (z. B. Gesundheitserziehung, Schuljause), KH d. Barmherzigen Brüder, SPF... über den gesetzlich vorgegebenen Rahmen hinaus

Integration

Kinder, die mit SPF in einzelnen Gegenständen aus der Volksschule kommen, erhalten an unserer Schule professionelle Betreuung in Einzelintegration, nicht zuletzt auch bedingt durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen SonderpädagogInnen und FachlehrerInnen.

In individuellen Förderunterrichts-Stunden erleichtern wir Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache den Erwerb unserer  Unterrichtssprache.

Zusätzliche Informationen